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1. Mannschaft 2009/2010

Runde 3: SG Heideck/Hilpoltstein I - Zabo-Eintracht Nürnberg I 4 : 4

Runde 3: SG Heideck/Hilpoltstein I - Zabo-Eintracht Nürnberg I 4 : 4


Dunkle Gewitterwolken ziehen über Zabo hinweg, finstere Mienen herrschen im Redaktionszimmer vor. Unser Homepage-Chef Peter Z. ist ungehalten: „Also Leute, so kann das nicht weitergehen! Unsere Berichte sind einfach nicht google-optimiert! So kommen wir im Ranking nie auf die erste Seite! Und speziell du, Zapf, du schreibst und schreibst und schreibst, aber dass du einmal die Standard-Suchbegriffe wie zum Beispiel ´Nürnberg´, ´Schach´, ´Schachspiel´, ´Schachverein´ oder ´Resozialisierungsprogrammkatalogblogg´ in deine Artikel einfließen ließest? Nein, dafür ist sich der feine Herr natürlich zu schade…!“ Beschämt tauschen die anwesenden Senioren unter den Redakteuren Dietrich M., Herbert H., Robert W. und Zapf verstohlene Blicke aus. Es ist offensichtlich, keiner von ihnen weiß, wovon hier eigentlich die Rede ist! Nur Vanessa L., Leiterin der Jugendseite, strahlt über das ganze Gesicht: „Also in meinen Berichten kommen die Begriffe ´Nürnberg´, ´Schach´, ´Schachspiel´, ´Schachverein´ und selbstverständlich ebenso ´Resozialisierungsprogrammkatalogblogg´ immer vor!“ „Die Streberin hat gut Reden,“ denkt sich Zapf da zerknirscht, „als ob das sooo einfach sei, ständig über ´Nürnberg´, ´Schach´, ´Schachspiel´ und ´Schachverein´ zu schreiben! Und was bitteschön verbirgt sich überhaupt hinter dem Wort ´Resozialisierungsprogrammkatalogblogg´?“ - Es sei darauf verwiesen, dass diese Redaktionssitzung in dieser Form natürlich nur in der Phantasie von Zapf stattfand. Denn in der Realität war unser Homepage-Chef Peter Z. gar nicht ungehalten, sondern sehr ungehalten…!

Ich hätte vielleicht vorweg schicken sollen, dass man diese Einleitung aus schachspezifischer Sicht getrost überspringen kann, doch dafür ist es nun zu spät. - Unsere Kreisliga-Mannschaften hatten am Freitag mit 4 Siegen aus 4 Wettkämpfen unglaublich vorgelegt, der Club hatte am Samstag ein Wahnsinnsspiel in Wolfsburg gewonnen und die 1. Fußballmannschaft unseres Vereins hat noch am Sonntagmorgen erstmalig in dieser Saison den letzten Platz der Kreisklasse Frankenhöhe 5 verlassen! Und wir hatten dergestalt einen ganz klar formulierten Auftrag erhalten: „Versaut uns nicht das Wochenende!“ – Um es vorweg zu nehmen, wir hatten beim 4 – 4 in Heideck unglaublich viel Glück, doch wir hätten auch gewinnen können…

Unser treuester Schlachtenbummler Peter Forche (Brett 9) brachte den Zwischenstand nach zirka 2 Spielstunden im Nachhinein so auf den Punkt: „Man konnte den Eindruck gewinnen, als ob ihr plötzlich alle das Spielen aufgehört hättet!“ Traurig, aber wahr, denn zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits an 4 unserer Bretter eine furchtbare Zeitnot ab, an 2 anderen hatten wir nur die klar schlechtere Restbedenkzeit. Es verwundert nicht, dass an diesen 4 genannten Zeitnotbrettern auch die ersten Entscheidungen fielen. Den Anfang machte Peter Ziegler (Brett 4) mit einem ganz sicheren Schwarzremis: Bis in die Fingerspitzen gegen die Standarderöffnung seines Gegners mit einem Spezialaufbau vorbereitet, ging Peter optimistisch in die Partie. Doch dann musste Peter feststellen, dass sein Gegner sich schlicht weigerte seine Standarderöffnung zu spielen und es kostete viel Zeit, um zu überprüfen, ob seine Vorbereitung auch in diesem neuen Stellungsbild anwendbar war. Die Partie bewegte sich wohl immer im Rahmen eines dynamischen Gleichgewichtes und aufgrund seines bedenklichen Standes auf der Uhr war Peters Remisschluss verständlich. – Dann landete Thomas Gebhard (Brett 3) einen glücklichen ganzen Zähler: Mit Weiß einen sehr giftigen Aufbau wählend, stand Thomas schon nach 9 Zügen klar besser. Doch für die Entscheidung zwischen 2 nahezu gleichwertigen vorteilhaften Fortsetzungen nahm Thomas sich dann im 10. Zug eine fünfzigminütige Auszeit! Um seinen daraufhin gewonnenen Mehrbauern verwerten zu können, hätte Thomas jedoch in der Folge sehr genau fortsetzen müssen, eine Aufgabe, an der er in Zeitnot aber scheiterte. Im 25. Zug stand dann sein Gegenüber vor einer schwierigen Entscheidung. Eine Fortsetzung hätte die Partie sofort gewonnen, alle anderen ließen Thomas die deutlich besseren Chancen. Nun, nach einem schlechteren Zug beging sein Gegner noch einen klaren Fehler, so dass Thomas bereits im 28. Zug die 1,5 – 0,5 Führung erzielen konnte. – Auch bei Paul Wittmann (Brett 1) konnte man sich über das Remis nicht beklagen: Mit einem Damenbauernspiel eröffnend, sah sich Paul mit einem offenbar gut vorbereiteten Gegner konfrontiert. Seine Stellung sah bereits nicht sehr Vertrauen erweckend aus, als sich Paul die Möglichkeit bot, sich durch ein Opfer der Dame gegen Turm und Läufer dynamisches Gegenspiel zu sichern. Den entstehenden Stellungstyp hatte sein Gegenüber offenbar ganz anders eingeschätzt und wurde nach dem Auftauchen erster ersichtlicher Drohungen immer nervöser. Wohl deshalb wurde das von Paul mit hängendem Blättchen angebotene Remis unmittelbar akzeptiert. – Nur bei Natalja Zabarska (Brett 7) nahm die verheerende Zeitnotschlacht keinen glücklichen Ausgang: Es war ein geschlossener Sizilianer auf dem Brett und beide Seiten stürmten mit schwerem Geschütz auf den gegnerischen König zu! Dabei entstanden derart von Taktik geprägte Stellungen, dass in jedem Zug die Entscheidung für eine Seite fallen konnte. Diese nahte dann, als Natalja mit Weiß einen Läufer auf b7 und einen Springer auf a8 platziert hatte! Doch hier forderte die Zeitnot, sprich knapp 20 Züge in weniger als 5 Minuten ausführen zu müssen, ihren Tribut. Eine Ungenauigkeit von Natalja ausnutzend, konnte ihr Gegner mit einem schönen Figurenopfer ein dreizügiges Matt anbringen, wonach es 2 – 2 stand. – Dann wurde die Partie von Steffen Winterfeldt (Brett 6) remis durch Dauerschach: Dabei sah es lange Zeit nach mehr aus, denn Steffen konnte aus der Eröffnung heraus mit Schwarz viel Druck am Damenflügel entfalten. Vor allem der rückständige c-Bauer seines Gegners machte dabei einen sehr schwachen Eindruck und wir konnten uns berechtigte Hoffnungen auf einen ganzen Punkt machen. Doch dann sah es plötzlich nach deutlich weniger aus, denn offenbar hatte Steffen im Bemühen den ganzen Punkt einzufahren ein gegnerisches Turmopfer außer Acht gelassen! Doch zu unserem Glück verzichtete sein Gegner auf den Rückgewinn des Turmes sowie den zusätzlichen Materialgewinn von ein paar Bauern und machte durch Zugwiederholung remis. – Danach stellte unser Ersatzspieler Gerhard Keller (Brett 8) ganz souverän die erneute Führung zum 3,5 – 2,5 her: Mit Schwarz hatte Gerhard die Russische (das kann bei einem Mann, der sich selbst als ´Staatsamateur´ bezeichnet nun wirklich nicht überraschen) Verteidigung gewählt und im Laufe eines spannenden Mittelspieles einen Bauern gewonnen. Schließlich ergab sich ein Turmendspiel mit Mehrbauer, das Gerhard mit sehr guter Technik und großer Routine in einen verdienten Punkt umsetzte. Das war ein grandioser Einstand in der 1. Mannschaft, Respekt Gerhard! – Danach sicherte Mathias Baumann (Brett 5) durch ein Remis in absolut ausgeglichener Stellung zumindest einen Mannschaftspunkt ab: Dabei hatte es nach einem Damengambit ausgangs der Eröffnung für ihn als Weißem gar nicht schlecht ausgesehen. Denn Mathias konnte seinem Gegner durch Abtausche gründlich die Bauernstellung verschlechtern, doch offenbar war dies objektiv betrachtet nicht spielentscheidend. Bei verschachtelten Bauernketten gelang es seinem Gegner die Stellung in einem Doppelturm-Endspiel mit recht einfachen Mitteln zusammen zu halten. Das Remis zu unserer 4 – 3 Führung schien letztlich gerecht zu sein. – Bleibt noch Thomas Ahlich (Brett 2), der wie eine Löwin ihren Nachwuchs seine Stellung bis zur allerletzten Sekunde zu verteidigen versuchte, doch dabei leider scheiterte: Die schwarzen Steine in einer Italienischen Partie führend, war Thomas sehr wahrscheinlich sechs Stunden lang dem völligen Ausgleich der Stellung und damit dem Remis zum Mannschaftserfolg nahe, aber eben nur nahe! Denn sein Gegner spielte sehr stark, und speziell die Behandlung des Endspieles, in dem beide noch jeweils Turm, Springer und je 2 Bauern auf demselben Flügel hatten, nötigt den neutralen Zuschauer zur Anerkennung. Dummerweise muss man dazu ein neutraler Zuschauer sein und genau das waren wir alle nicht! – Trotzdem geht das resultierende 4 – 4 wohl in Ordnung, zumal wir mit 4 – 2 Punkten auf einem guten 5. Platz in der Bezirksliga 2/B rangieren und uns Punkt für Punkt dem Saisonziel Klassenerhalt nähern!

Dieser Artikel soll mit dem (bierernsten!) Hinweis an unseren Homepage-Chef ausklingen, er möge doch bitteschön einmal den Standard-Suchbegriff ´Resozialisierungsprogrammkatalogblogg´ bei Google eingeben und unser diesbezügliches Ranking bewundern! [ZAPF]