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1. Mannschaft 2009/2010

Runde 1: SK Schwanstetten I - Zabo-Eintracht Nürnberg I 4 : 4

Der Erntedankfestzug in Fürth und eine Urlaubsrückreise aus Franzensbad:

Runde 1: SK Schwanstetten I - Zabo-Eintracht Nürnberg I 4 : 4

Im Vorfeld hatte sich die Mannschaft aus Schwanstetten enorm um eine Veschiebung dieses Auftaktwettkampfes der Bezirksliga 2/B bemüht, da drei ihrer Stammspieler zu diesem Termin nicht zur Verfügung standen. Nach internen Terminabsprachen war allerdings von unserer Seite nicht abzusehen, an welchem Ersatzspieltag wir denn eigentlich komplett antreten könnten, sodaß wir von einer Verschiebung absahen, um uns nicht letztlich selbst zu schwächen.

Tja, dumm gelaufen! Zunächst sagte während der Woche Pawel Kulbacki für den Wettkampf ab, weshalb unser Mannschaftsführer Paul Wittmann noch am Freitagabend händeringend nach Ersatz Ausschau halten musste. Diesen fand er glücklicherweise durchaus adäquat in Andreas Link. So schien einem erfolgreichen Abschneiden in Schwanstetten nichts mehr im Wege zu stehen, zumal wir schon vor dem Wettkampf 1 - 0 in Führung gingen, da Schwanstetten nur zwei Ersatzspieler ausfindig machen konnte und sich dergestalt kein Kontrahent für Andreas Link (Brett 8) fand. Wenn man sich einen Namen gemacht hat, gehen einem offensichtlich die Gegner aus, denn Andreas geschieht dies nicht zum ersten Mal.

Doch wo war eigentlich Steffen Winterfeldt (Brett 6)? Ein Handy-Anruf seinerseits sorgte für Klarheit. Offenbar hatte er den zeitgleich noch stattfindenden Fürther Erntedankfestzug schlicht vergessen oder doch zumindest deutlich unterschätzt, denn er steckte in der Innenstadt fest und würde sich verspäten. Als er schließlich etwas nach Rundenbeginn eintraf, zeugten die Beulen an seiner Stoßstange sowie eine furchtbar blutverschmierte Windschutzscheibe davon, dass er letzlich die Nerven verloren hatte und sich seinen Weg mit Gewalt gebahnt hatte. In letzter Zeit etwas vorsichtiger geworden, möchte ich darauf hinweisen, dass dieser letzte Satz nicht wahr ist, sondern dem Schatzkästchen meines kranken Humors entstammt! Trotzdem war dieser Anfahrtsstress offenbar für Steffen nicht leistungsfördernd, denn nach einer knappen Stunde Spielzeit war klar, dass ihm die Eröffnung völlig daneben gegangen war. Obwohl er noch versuchte im Trüben zu fischen ging die erste gespielte Partie zeitnah an Schwanstetten und es stand 1 - 1.

Doch unsere erneute Führung war beizeiten abzusehen, denn Mathias Baumann (Brett 5) hatte seinen Gegner aus einem ruhigen Damengambit heraus völlig überspielt. Im Endspiel dominierte sein Springer den schlechten gegnerischen Läufer nach Belieben, sodaß er einen Bauern nach dem anderen gewann. Als Mathias schließlich eine Handvoll davon mehr hatte, stellte sein Gegner zum 2 - 1 für uns jeden weiteren Widerstand ein. Das war nach meinem Augenschein eine ganz souveräne Vorstellung von Mathias: Respekt! Ärgerlicherweise erwies sich Paul Wittmann (Brett 1) als ähnlich spendabel. Unschlüssig ob des Grades der Vorbereitung seines Gegners wählte er eine bei ihm selten anzutreffende Variante des Damenbauernspiels und erreichte nach eigener Aussage eine nicht ganz vollwertige Stellung. In schwieriger aber nicht trostloser Lage verlor er durch grobe Fehler erst einen Bauern, dann einen Springer und deshalb auch die Lust am Weiterspielen, wodurch die Gastgeber erneut ausglichen: 2 - 2. Dieser Gleichstand blieb durch das Remis von Thomas Ahlich (Brett 2) erhalten. Nach einem bereits aus der Eröffnung heraus sehr zähen Positionsgrabenkampf hatte ihm sein Kontrahent plötzlich ein Unentschieden vorgeschlagen und Thomas hatte es angenommen, da er sich eher im Nachteil wähnte. Doch er hätte stutzig werden sollen, denn nach der Partie stellte sich heraus, dass er in der Schlußstellung einen Bauern gewinnen hätte können, wodurch er gute Gewinnchancen erhalten hätte. Doch es stand 2,5 - 2,5, daran war natürlich im Nachhinein nichts mehr zu ändern.

Neue Hoffnung brachte die Partie von Natalia Zabarska! Aus einem geschlossenen Sizilianer heraus wurde ihre Stellung zusehends immer besser. Allerdings befand sich auf dem Brett eine sehr schwer zu behandelnde Stellung und Natalia sich dazu noch in größer werdender Zeitnot. Doch Natalia bewahrte die Nerven und nutzte das schwächer werdende Spiel ihres Gegenübers zum Aufbau einer wahrscheinlich schon gewonnenen Stellung, in der allerdings ihr Gegner auch noch seine Dame einstellte, wodurch uns die erneute Führung zum 3,5 - 2,5 gelang. Etwa zu dieser Zeit vergab Thomas Gebhard (Brett 3) bereits seinen zweiten Matchball zum Gewinn der Partie wie des Wettkampfes! Durch ganz manierliches Druckspiel hatte er seinen Gegner bereits im frühen Mittelspiel ersatzlos die Qualität abnehmen können. Im Bestreben matt zu setzen, wickelte er aber falsch ab und sein Vorteil verpuffte. Als Thomas in Zeitnot kam, fing sein Gegner ebenfalls an, wieder schlechter zu spielen, sodaß sich im 40. Zug eine zweite Chance ergab, die Thomas aber ebenso ungenutzt verstreichen ließ. Sein Remis bedeutete die 4 - 3 Führung und sicherte uns zumindest schon einen Punkt.

Während der Heimfahrt ist Peter Ziegler (Brett 4) noch immer ziemlich verzweifelt. Selbst ein Scherz unseres Schlachtenbummlers Peter Forche (Brett 9) vermag ihn kaum zu trösten: "Hast du denn in Franzensbad einen Branntwein getrunken, einen Franzbranntwein?" - Was war geschehen? Nun, zuerst hatte Peter offenbar den Termin unseres Mannschaftskampfes nicht präsent, als er seinen Urlaub in Franzensbad buchte. Daran erinnert musste er dann diesen einen Tag früher als geplant abbrechen und reiste am Vormittag aus jenem legendären Ort zwischen Marienbad und Karlsbad ins heimatliche Nürnberg zurück. Vermutlich an einem mittelschweren PKW-Jet-Lag leidend fand Peter dann während der Partie nicht so richtig ins Spiel und musste sich nach einem Qualitätsopfer seines Gegners einige Stunden dessen Angriffe erwehren. Trotz horrender Zeitnot machte Peter dies ganz ordentlich und er konnte in ein Turmendspiel abwickeln, das trotz eines Minusbauern totremis war. Doch Peter griff mehrmals fehl, doch sein Gegner verweigerte ebenso oft den möglichen Gewinn. Schließlich ergab sich eine Stellung, in der Peter nur noch einen Bauern gegen den Turm seines Gegners hatte. Allerdings war dessen König so unglücklich postiert, dass das schlichte Vorziehen des Bauerns ein Unentschieden gesichert hätte. Doch Peter zog seinerseits mit dem König und verlor so ein überlebensnotwendiges Tempo sowie die Partie. Das somit resultierende 4 - 4 muss man nach diesem tragischen Verlauf wohl unter der Rubrik "Echt dumm gelaufen!" abspeichern. [ZAPF]