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SG And. / N.1978 III - Zabo-Eintracht N. III - 2:6

Runde 1 am 12.10.12

Die Aufstellung stand erst eine Stunde vor der Freigabe der Uhren fest. Nele war plötzlich ausgefallen. Glücklicherweise konnte der eben erst aus Hamburg angereiste und bis dahin vermißte Anders einspringen. Daß Stephan am ersten Brett fehlen würde, war schon seit drei Wochen bekannt. Der Mannschaftsführer macht den Organisationsstress für seinen kläglichen Auftritt verantwortlich, was denn sonst auch?
Er war denn auch der Erste, der nach einer verpatzten Eröffnung nach 17 Zügen total erledigt die Fahne senken mußte. Kurz danach stellte der noch von der langen Eisenbahnfahrt strapazierte Anders im 27 Zug kompensationslos einen Turm ein und gab sein Spiel verloren. Es stand 2:0 für einen nach der Papierform durchaus bezwingbaren Gegner. Das Menetekel des Auftaktkampfes gegen die Süder in der Vorsaison erschien drohend am Horizont. Damals spielten wir in Trauer um unseren Betzi gehemmt weit unter unseren Möglichkeiten.

Da meldet Christian Kögler Sieg,
im Endspiel schön herausgekämpft,
was die Gegner wieder dämpft.
Denn auch Oram ist soweit,
daß der schwache Gegner breit
und schwächer werden muß,
den Anderssens sehr zum Verdruß.

An vier Brettern wogt der Kampf noch, und nichts ist entschieden. Mathias’ Gegner heißt „Nagel“, ein vierzehnjähriger Sargnagel, wie es scheint, für uns. Zwischendurch kämpft unser Mann mit Turm, Springer und zwei verbundenen Bauern gegen die zwei Bauern samt Dame des unverdrossenen Jugendlichen an, ohne einen Gewinnweg zu sehen. Er würde gerne remisieren. Der Mannschaftschef freilich verbietet es ihm. Eine richtige Entscheidung von H.H.! Denn als der Springer schachgebotsabwehrend richtig platziert ist, kann die Umwandlung eines Bauern vom Gegner nicht mehr verhindert werden. Wir gehen in Führung.
An drei Brettern wird noch gespielt und überall gibt es Gewinnchancen. Dabei freilich hat Jürgen seine Qualität für zwei Bauern und eine schutzlose Königsstellung des Gegners geopfert, ein Unterfangen, das sich im Endspiel rächen könnte, wenn es bis dahin käme. Aber bis dahin ist ein weiter Weg. Nach seinem 35. Zug fällt es unserem Mann auf, daß der Gegner mit 29 Minuten mehr Zeit auf der Uhr hat als er selber, obwohl der noch kurz vorher eine Viertelstunde weniger hatte. Die automatische Uhr hatte auf die letzte halbe Stunde umgeschaltet; kurzum die Zeit war für den Herrn Pohl abgelaufen. Jürgen hätte es fast übersehen, aber nur fast.
Derweilen kämpft Christoph schwer, zwar mit Qualitätsvorsprung, aber gegen einen eisenhart mauernden Gegner um seinen verdienten Sieg. Schließlich gelingt es ihm, die gegnerische Front zu durchbrechen mit der Aussicht auf Bauerngewinn nebst Umwandlung und Partiesieg, als die gegnerische Uhr 00:00 anzeigt. Der zweite Sieg durch Zeitüberschreitung!
Der Mannschaftskampf ist gewonnen und Rainer könnte ruhig remisieren. Aber er will es im Endkampf  mit jeweils einem blockierten Bauern auf der h und a-Linie wissen. Und er schafft es tatsächlich, seinem König die drei für den Sieg notwendigen Tempi herauszuspielen.

Ein Auftaktsieg nach Maß
macht immer wieder Spaß!

Herbert Hennemann (Mannschaftsführer)