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1. Mannschaft 2010/2011

SC Postbauer-Heng III - SpVgg Zabo-Eintracht Nürnberg I 1 : 7

"Este es un robo, manos ariba!" - "Verdammt, sie haben doch die Hände schon längst oben,
lies endlich weiter!" (Quizfrage: Aus welchem Film stammt denn dieser herrliche
Dialog?")


Unsere "Erste" demontierte als Meister sowie Aufsteiger ihrer Liga in der neunten und letzten Runde auch den bereits als Absteiger feststehenden SC Postbauer-Heng III auswärts mit 7 - 1 und erzielte damit eine äußerst rekordträchtige Bilanz! Mit schlussendlich 27 - 0 Mannschaftspunkten sowie 52 - 20 Brettpunkten muss man wahrscheinlich die Annalen ziemlich lange bemühen, um eine vergleichbar dominante Vorstellung einer Mannschaft in der Kreisliga I von Mittelfranken-Mitte zu finden. Deshalb wollen wir unserer Phalanx auch eine eherne Stele errichten, deren Inschrift beginnen möge mit den Worten "Wanderer, kommst du nach Zabo, ..."! Wem dies alles zu pathetisch klingt, dem möchte ich die folgende klassische Zeile ans Herz legen: "Nie mehr Kreieisliiiga, niieee mehr, nie mehr, nie mehr!"

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x105koenDie Stimmung in der Mannschaft war von Beginn an hervorragend, sicherlich auch ein Grund dafür, dass wir insgesamt nur fünf Ersatzeinsätze benötigten. Unsere drei Joker LARRY KÖNIG, PETER FORCHE und HELMUT GOTTSMANN blieben dabei ungeschlagen, wobei ich den Letzteren allerdings mit seinen zwei enorm wichtigen Siegen besonders lobend erwähnen möchte. Und weil wir damit beim Thema "100%" angelangt sind, ist
x105forces an der Zeit auch einen Spieler unserer Stamm-Acht in das Rampenlicht zu stellen: Meine Damen und Herren, bitte erheben sie sich von ihren Stühlen und heißen sie mit mir den Mann willkommen, der in dieser Saison mit neun Punkten aus neun Runden und einer DWZ-Performance von über 2400 gleich in seinem ersten Jahr für unseren Verein eine schon sagenhafte Bestleistung erzielen konnte. Applaus für CHRISTIAN BRENNER!
x105gottNatürlich erzielten auch andere teils sehr gute Ergebnisse, doch da ich selbst meine Leistung als bestenfalls durchwachsen bezeichnen würde, kommt weitere Einzelkritik selbstverständlich nicht in Frage. Stattdessen soll ein kurzer Ausblick auf die nächste Spielzeit diesen Artikel beenden, für die unser äußerst engagierter Mannschaftsführer PETER ZIEGLER bereits die Zielsetzung umrissen hat: "Wir wollen langfristig eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen!" Und das sollte wohl auch mit dieser Mannschaft oder einer gar noch besseren möglich sein. Freuen wir uns auf das bevorstehende "Sonntags-Schach"! - P.S.: Bei der Lösung der Quizfrage winken wie gewöhnlich tolle Preise für den Fragesteller... [ZAPF]

 

SpVgg Zabo-Eintracht Nürnberg I - SK Mögeldorf 1958 I 5,5 : 2,5

Kreisliga-Meisterschaft und Bezirksliga-Aufstieg vollbracht!
(Und der Chefredakteur ist definitiv am Ende seiner Kräfte.)


Den Beginn dieses kleinen Artikels möchte ich umgehend dazu nutzen, um mich endlich einmal kräftig auszujammern und damit ebenso kräftig auf die Euphoriebremse treten. Denn, liebe Leserschaft, der Chefredakteur ist definitiv am Ende seiner Kräfte! Mit mattem Blick stiere ich auf den Bildschirm vor mir, die zittrigen Finger wollen die Tastatur nicht bedienen, viele andere Organe verweigern genauso ihren regulären Dienst und überhaupt, ich fühle mich schlecht, sooo schlecht. Dabei ist mein Leiden wahrscheinlich nicht wirklich lebensbedrohlich, doch ich musste in den vergangenen Tagen äußerst schmerzlich erfahren, schlicht und ergreifend über 40 Jahre alt zu sein. Nahezu unendlich viele Dinge des täglichen Lebens, die mir noch mit 39,99 Jahren quasi wie von selbst von der Hand gingen, sind inzwischen zu kaum mehr zu bewältigenden Hürden des Alltags geworden. Soll ich euch ein Beispiel geben? Natürlich, denn dieser Satz war sowieso nicht als Frage gemeint! Den Zeitraum vom letzten Mittwoch (Spielabend der Schachabteilung) über den Donnerstag (Generalversammlung des Haupt-vereins) sowie den Freitag (Mannschaftswettkampf und Mini-Aufstiegsfeier) bis hin zum gestrigen Samstag (Übertragung der Fußball-Bundesliga) verbrachte ich somit komplett im "Außendienst", der eigentlich nur von einer jeweils knapp vierstündigen und überfälligen "Schlafphase" unterbrochen wurde. Na und, werden sich jetzt viele Leser denken, ein ganz normaler Lebenswandel eben! Das stimmt zwar, aber seid hiermit gewarnt, ihr "Berufs-Jugendlichen", eben nicht mehr nach Vollendung der vierten Lebensdekade. Doch, und damit seien speziell die 39,99 Jährigen getröstet, etwas Gutes bringen auch diese Alterserscheinungen mit sich. Denn früher litt ich ebenso wie unzählige heutige Jugendliche auch an der heimtückischen ADS-Symptomatik, einem noch weitgehend unerforschten Krankheitsbild, wobei -wie bekannt sein dürfte- diese Abkürzung für das "Alkohol-Defizit-Syndrom" steht. Und von diesem, ihr angehenden Greise, bin ich tatsächlich sehr nachhaltig geheilt worden.

Doch jetzt genug dieses würdelosen Lamentos, widmen wir uns diesem Spieltag endlich sportlich:
Unsere "Erste" hat ihr vorerst letztes Heimspiel in der Kreisliga 1 überzeugend mit 5,5 - 2,5 gegen den Lokalrivalen SK Mögeldorf 1958 I gewonnen und sich hiermit nach der achten Runde mit dem achten Sieg vorzeitig die Meisterschaft dieser Liga sowie den Aufstieg in die Bezirksliga gesichert!
Aus den eingangs erläuterten Gründen möchte ich die Schilderung dieses Ereignisses knapp halten.

CHRISTIAN BRENNER - DAVYD AVERBUKH (Brett 4), Spanisch, 1 - 0 nach 20 Zügen!
Die frühe 1-0 Führung durch unseren ´100%-Mann´ war völlig in Ordnung, denn sein Gegner leistete sich eine Ungenauigkeit in der Eröffnung und wurde deshalb in einer Miniatur schlicht zerschmettert.
GERHARD KELLER - DR. OTTO FREUDHÖFER (Brett 8), Reti-System, 1 - 0 nach 25 Zügen!
Das 2-0 ließ nicht lange auf sich warten, weil unser ´Staatsamateur´ einen riesigen Springer auf d6 verankerte, mit seiner kompletten Mannschaft nachrückte und seinen Gegner einfach Matt setzte.
HORST SPÜLBECK - THOMAS GEBHARD (Brett 3), Französisch, 0,5 - 0,5 nach 22 Zügen!
Dem 2,5-0,5 ging eine Abtauschorgie voraus, nach der unserem ´Remis-Flüsterer´ zwar ein etwas besseres Endspiel blieb, dessen Gewinnpotential ihm bei klarem Wettkampfstand aber zu gering war.
MATHIAS BAUMANN - RUDOLF WELSS (Brett 6), Bogoljubow-Indisch, 1 - 0 nach 49 Zügen!
Das 3,5-0,5 hatte sich bereits geraume Zeit abgezeichnet, spätestens jedoch als wir auf dem Brett einen stolzen Mehrspringer im Endspiel verzeichneten, der sich auch maßgeblich am Matt beteiligte.
UDO TOMIAK - PETER ZIEGLER (Brett 7), Grünfeld-Indisch, 0 - 1 nach 39 Zügen!
Dieses 4,5 - 0,5 durch den ´Kapitän´ persönlich besiegelte unseren Triumph. Dabei unterlief seinem Gegner im Mittelspiel ein ziemlich grober Einsteller, der einen Springer und ein paar Bauern kostete.
PAUL WITTMANN - MARKUS ZIMMERMANN (Brett 2), Damenbauer, 1 - 0 nach 33 Zügen!
Unsere 5,5 - 0,5 Führung machte ´El Presidente´, der schon ausgangs der Eröffnung besser stand, irgendwann im Mittelspiel die Qualität gewann und im Endspiel die Vorzüge seines Turmes ausspielte.
PETER SALLER - ANDREAS LINK (Brett 1), Grünfeld-Indisch, 1 - 0 nach 36 Zügen!
Das 5,5 - 1,5 mussten wir trotz sehr gut verlaufender Eröffnung hinnehmen, da nach wildem Verlauf ein Damenendspiel bei ungleichfarbigen Läufern einfach zu viel Mattpotenzial für den Gegner hatte.
GERHARD SCHWESER - THOMAS AHLICH (Brett 5), Damenindisch, 1 - 0 nach 49 Zügen!
Den Endstand zum 5,5 - 2,5 schließlich quittierten wir nach einem Mittelspiel mit verlorener Qualität, das durch eine wirklich schöne Abwicklung vom Gegner studienartig im Endspiel gewonnen wurde.

Damit scheint wohl auch einer Vertragsverlängerung unserer Trainer und Manager bei der nächsten Mittwoch (13. April) anstehenden Jahreshauptversammlung kaum etwas im Wege zu stehen! [ZAPF]

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SpVgg Zabo-Eintracht Nürnberg I - SK Schwabach 1907 I 4,5 : 3,5

"Wednesday war hide net canned…" (in English)
oder: "Mittwoch Krieg verbergen Netz eingedost…" (auf Deutsch)


Auch nach dieser siebten Runde bleibt unsere "Erste" weiterhin auf Erfolgskurs und führt nach dem nunmehr siebten Sieg souverän in der Tabelle der Kreisliga 1 mit weiterhin fünf Punkten Vorsprung auf die nächsten Verfolger von der SG Anderssen/Nürnberg 1978 I sowie vom SC Noris-Tarrasch Nürnberg VI. Dieser Satz kommt mir irgendwie bekannt vor, doch ich bin gerne bereit, ihn auch als Einleitung für die Berichte der nächsten beiden Runden wiederum zu verwenden! Zur Meisterschaft und damit zum Aufstieg in die Bezirksliga benötigen wir jetzt noch genau einen Mannschaftserfolg!

Doch dieses Mal erinnert unser denkbar knappes 4,5 - 3,5 mehr an einen Lottogewinn als an einen Wettkampfsieg und wirklich beklagen dürfen hätten wir uns auch nicht über eine Niederlage. - Als erstes endete die Partie von PAUL WITTMANN (Brett 1) nach 21 Zügen mit einem Remis. Nach der Misshandlung einer "Meraner Verteidigung im Damengambit" stand ihm geradezu der Schrecken ins Gesicht geschrieben und es wäre nahezu unmöglich gewesen, das Remisangebot seines Gegners MICHAEL HÖRATH, der offenbar theoretisch gewappnet in diese Auseinandersetzung gegangen war, abzulehnen. - Doch auch unser nächster Teilerfolg durch THOMAS GEBHARD (Brett 2) nach nur 23 Zügen stand unter denselben Vorzeichen. Nachdem ihn die Behandlung einer "Colorado-Defense" in der Eröffnung augenscheinlich überfordert hatte, stand er in der Endstellung unmittelbar vor einem nachhaltigen Bauernverlust. Das Friedensangebot seines Kontrahenten DANIEL UHLENDORFF war somit ebenfalls ein nicht abzulehnendes Geschenk. - Doch dann konnten wir mit einem Sieg durch PETER ZIEGLER (Brett 6) endlich einen Erfolg verbuchen. Nach einem "Morra-Gambit" als Eröffnung waren er und sein Gegenüber DIETER OBERNDÖRFER bis weit in das Mittelspiel hinein auf den Pfaden der Theorie gewandelt und verließen diese erst um den 20. Zug in einer messerscharfen Stellung! Aber unser Mannschaftsführer kam mit den Erfordernissen dieser Stellung offenbar besser zurecht und konnte seinen stetig steigenden Vorteil in einem Zeitnotduell zu einem Mattangriff verdichten und somit den Punkt spektakulär einfahren. - Danach war es an unserem Edel-Ersatzspieler PETER FORCHE (Brett 8), der diesmal den wohl aus theoretischen Gründen auf Sizilien weilenden ANDREAS LINK vertrat, unseren Vorsprung durch ein Remis zu wahren. Nach einem "Damenbauerspiel" in der Eröffnung verlegten sich er und sein Gegner DIETER LOTTRING zunächst auf Abtastmanöver, sodass es erst im 21. Zug zum ersten Schlagfall in der Partie kam. Danach wechselte der Vorteil mehrmals hin und her und nach überstandener Zeitkontrolle ergab sich eine dreifache Stellungswiederholung in nicht ganz klarer Stellung. - Natürlich baute hiernach CHRISTIAN BRENNER (Brett 3) unsere Führung weiter aus. Natürlich nur deshalb, weil er als unser ´100%-Mann´ immer gewinnen muss, um diesen Titel auch zu behalten! Nach einer "Schottischen Partie" in der Eröffnung, spielte sein Gegner WILLI PECHAN im 10. Zug eine eher zweifelhafte Fortsetzung, sodass unser ´Theoriehai´ die Initiative übernehmen konnte. Diese verdichtete er in der Folge zu einem Königsangriff, erzielte klaren Vorteil und gewann daraufhin Material sowie die Partie. - Über die nachfolgende Niederlage von GERHARD KELLER (Brett 7) gegen GERHARD SCHEUERLEIN kann ich mangels einer Partiemitschrift nicht alles berichten, doch die Begleitumstände waren recht dramatisch! Unser ´Staatsamateur´ war aus einer "Holländischen Verteidigung" heraus jedenfalls in Nachteil geraten, konnte die Stellung aber in der Folge zu seinen Gunsten wenden und lehnte deswegen auch ein Remisangebot seines Gegenübers inbrünstig ab. In Gewinnstellung überschritt er jedoch mit Ausführung seines 40. Zuges die Zeit. Ob und wie das Verhalten seines Kontrahenten dazu beigetragen haben mag, kann ich leider im Detail nicht beurteilen. Festzuhalten bleibt allerdings, dass ein Grundkurs in Regelkunde noch niemanden geschadet hat, auch einem ´Staatsamateur´ nicht. - Somit war ein Zwischenstand 3,5 - 2,5 für uns erreicht und unter Zuhilfenahme von Herrn ADAM RIESE war uns verständlich, dass das noch nicht zum Erfolg ausreicht. Als daraufhin MATHIAS BAUMANN (Brett 5) von seinem Gegenüber DR. NORBERT FLEISCHMANN in nebulöser Stellung ein Friedensangebot erhielt, zogen wir durch dessen Annahme die Variante des sicheren Mannschaftspunktes vor und mit 4 - 3 in Front. Dabei hatte sich die "Holländische Verteidigung" von MATHIAS BAUMANN in der Eröffnung durchaus gut angelassen und er erzielte in einem komplizierten Mittelspiel nicht unbeträchtlichen Vorteil. Jedoch, durch ein grobes Versehen verlor er den selbigen wieder und die Stellung nach der Zeitkontrolle stand wohl irgendwie ausgeglichen. - Somit hingen Wohl und Wehe dieses Wettkampfes an THOMAS AHLICH (Brett 4) und seine Partie kostete allen Zuschauern doch etliche Nerven. Zunächst war unser Mann nach einem "Damenindisch im Anzug" bescheiden aus der Eröffnung gekommen, konnte jedoch in einem undurchsichtigen Mittelspiel einen glatten Mehrbauern von seinem Gegner STEFAN TRAUSCH erbeuten. Als wir uns alle nur noch fragten, ob dieser auch zum Gewinn ausreichen würde, stellte dann THOMAS AHLICH ohne jegliche Notwendigkeit einen Läufer ein und es ergab sich bei obigem Zwischenresultat ein spannendes Endspiel. Dabei waren bei ungleichfarbigen Läufer und jeweils drei Bauern auf dem Königsflügel noch ein b-Bauer auf unserer Seite gegen einen feindlichen Springer auf dem Brett verblieben. Irgendwie schaffte unser Held das Kunststück, diese sicherlich verlorene Stellung zusammenzuhalten und sicherte uns damit einen wohl nicht verdienten Mannschaftssieg!

Zum Verdruss der gesamten Leserschaft habe ich neuerlich nicht gerade tief in meiner Witztruhe gewühlt und ermüde diese weiterhin mit ´Fränkischem English´! Zu euer aller Leidwesen gefällt mir das derart gut, dass ich leider noch kein Ende dieser Krankheit ankündigen kann. Zur Aufklärung: "Wednesday war hide net canned…", solltet ihr diese eben schlicht einmal nachschlagen. Die FIDE–Schachregeln geben zu den Vorkommnissen in der Partie zwischen GERHARD KELLER und GERHARD SCHEUERLEIN an Brett 7 eine eindeutige Auskunft, auszugsweise: "4.6 Wenn als regelgemäßer Zug oder Teil eines regelgemäßen Zuges eine Figur auf einem Feld losgelassen worden ist, kann sie in diesem Zug nicht mehr auf ein anderes Feld gezogen werden." und "8.1 Im Laufe der Partie ist jeder Spieler verpflichtet, seine eigenen Züge und die seines Gegners auf korrekte Weise aufzuzeichnen, Zug für Zug, so klar und lesbar wie möglich, in algebraischer Notation (…), auf dem für das Turnier vorgeschriebenen ´Partieformular´." Im Falle etwaiger Regelverstöße muss jedoch während einer laufenden Partie reklamiert werden und nicht nach deren Beendigung. Deswegen empfehle ich als Pflichtlektüre diesen Link: http://www.schachbund.de/intern/ordnung/FIDE_Regeln09.pdf ! [ZAPF]

 

SC Noris-Tarrasch Nürnberg VII - SpVgg Zabo-Eintracht Nürnberg I 3 : 5

"Day son a blows lion!" (in English) bzw. "Tag Sohn, ein Löwe bläst!" (auf Deutsch)


Auch in dieser sechsten Runde blieb unsere "Erste" weiter auf Erfolgskurs und führt nach dem jetzt sechsten Sieg souverän in der Tabelle der Kreisliga 1 mit inzwischen fünf Punkten Vorsprung auf die nächsten Verfolger vom SC Noris-Tarrasch Nürnberg VI sowie der SG Anderssen Nürnberg 1978 I.

Doch leicht haben es uns die Nachbarn wahrlich nicht gemacht, auch wenn ihr Mannschaftsführer INGMAR NIEDERKLEINE noch vor dem Anpfiff verlauten ließ, ihr Ziel seien nur ein paar Brettpunkte. - Doch nun der Reihe nach: Für das 1 - 0 sorgte nach exakt einer Stunde Spielzeit GERHARD KELLER (Brett 7), wobei böse Zungen behauten, dies hinge ursächlich damit zusammen, dass sein Gegner DANIEL GAGE gar nicht erst erschienen war. Punkt ist Punkt, lautet meine absolut unsentimentale Einstellung zu dieser Thematik! - Nach wenig mehr als einer Stunde gelang es THOMAS GEBHARD (Brett 3) jedoch bereits das 2 - 0 beizusteuern. Sein Gegenüber CHRISTIAN RABENSTEIN war über eine Zugumstellung in eine ihm nicht so vertraute Variante eines "Katalanischen Damengambits" gelangt und übersah dort in wohl noch nahezu gleicher Stellung einen Doppelangriff, der ihm vor die Wahl zwischen Figurenverlust oder Mattsetzung stellte. - Das 3 - 0 gelang nachfolgend CHRISTIAN BRENNER (Brett 4), der seinem Gegner ALBERT DEINLEIN nach einem eigenwilligen Eröffnungsverlauf, der wohl mit "Flankenspiel" gegen "Königs-Fianchetto" umschrieben werden kann, im Mittelspiel einen Knoten in Beine spielte! Nach sehenswerten Komplikationen hatte unser ´100%-MANN´ zwei Türme und einen Läufer für die eigene Dame erobert und führte dieses Materialplus souverän zum Sieg. - Dann war es an MATHIAS BAUMANN (Brett 5) mit dem 4 - 0 für eine deutliche Führung zur Halbzeit zu sorgen. Nach einer "Damenindischen Eröffnung" verschaffte er sich gegen WALTER NEUMANN durch beherzte Vorstöße seiner Bauern zunächst enormen Raumvorteil und danach durch gezieltes Abtauschen ein deutlich besseres Doppelturm-Endspiel mit einem dominanten Springer gegen einen devoten Läufer. Das ergab irgendwann einen Mehrbauern und nachfolgend den Punkt. - Diesen Mannschaftsstand vor Augen eröffnete sich für PAUL WITTMANN (Brett 2) die Möglichkeit, seinem Kontrahenten ROBERT NEUMANN die Punkteteilung anzubieten. Nachdem die beiden nach einer "Reti-Eröffnung" gefühlte hundert Züge lang keinerlei Material getauscht hatten, sah es auf ihrem Brett dementsprechend unübersichtlich aus. Deshalb kam die Annahme dieser Offerte zwar für uns relativ überraschend, doch hatten wir so den Wettkampf urplötzlich gewonnen! - Das ersparte uns einiges an Nerven, standen doch die drei noch ausstehenden Bretter überaus bescheiden. Doch nicht zuletzt weil der Mannschaftskampf bereits entschieden war, gelang es auch PETER FORCHE (Brett 8), den wir für den an einer Grippe erkrankten THOMAS AHLICH aus seiner geliebten "Fünften" zerren mussten, sich mit seinem wohl auch in der Schlußstellung noch besser stehenden Gegenüber INGMAR NIEDERKLEINE auf ein Unentschieden zu verständigen. Irgendwo auf dem Weg aus einem "Damengambit" in der Eröffnung heraus ist da offensichtlich im Mittelspiel etwas schief gegangen. - Selbiges gilt auch für die noch verbleibenden Partien. So musste sich ANDREAS LINK (Brett 1) nach einem äußerst spannenden Kampfverlauf letzlich im Mittelspiel einem groß aufspielenden GUNTHER SCHMITT beugen, der den Übergang aus seiner "Stonewall-Verteidigung" besser gemeistert hatte. - Ebenso unterlag in der letzten Partie des Tages PETER ZIEGLER (Brett 6) dem Youngster SOLOMON KULOK, der schamlos einen Eröffnungsfehler gegen seinen "Königsindischen Angriff" auszunutzen wusste. Die zwischenzeitliche Materalverteilung Turm und Läufer gegen Dame und Bauer erwies sich aus unserer Sicht als klar nachteilig. Denn bis in das Endspiel hinein machte sich dieser unterwegs abhanden gekommene Bauer spielentscheidend bemerkbar. - Das war ein überaus knapper Kampf!

Ganz zum Schluss möchte ich noch schnell die Überschrift aufklären: "Day son a blows lion!", sagte nämlich GERHARD KELLER auf unserem Fußmarsch in das heimatliche Vereinsheim zu mir. Damit liegt bereits die Vermutung relativ nahe, dass es sich dabei nicht um ´English´, sondern vielmehr um ´Fränggisch´ handelt. Gewohnt selbstbewusst wollte unser ´STAATSAMATEUR´ damit die von mir geäußerten Bedenken vom Tisch wischen, wonach der Aufstieg noch nicht in trockenen Tüchern sei und wir aus diesem Grunde nach wie vor jeden Wettkampf und jede Partie ungeheuer Ernst nehmen müssten. Meine Erwiderung war natürlich nahe liegend: "Adds loss ma do my row!" ("Verlust addiert Mutter machen meine Reihe!") - Und damit sind wir inzwischen auch schon wieder am Ende! [ZAPF]

 

Zabo-Eintracht I - SG Anderssen/Nürnberg 1978 I 4,5 : 3,5

x105gottNachlese: SpVgg Zabo-Eintracht I - SG Anderssen/Nürnberg 1978 I (08.02.11)
Wie berichtet, behielt unsere "Erste" in diesem wichtigen Wettkampf knapp mit 4,5 - 3,5 die Oberhand. Zu verdanken haben wir dies in erster Linie HELMUT GOTTSMANN, der den entscheidenden ganzen Punkt beisteuern konnte. Dabei war unser Edeljoker während der Partie vor dem Vereinsheim die Treppen hinuntergestürzt und hatte sich dabei eine heftige Oberschenkelverletzung zugezogen! Doch trotz dieses Handikaps...

diagottsmann-muellerHelmut Gottsmann (1470) - Ludwig Müller (1644)
1.e4-b6 2.d4-Lb7 3.Sc3-e6 4.Sf3-Lb4 5.Ld3-Sf6 6.De2-d5 7.ed5:-Dd5: 8.O-O-Lc3: 9.bc3:-O-O 10.Td1-... Das Fritz8-Eröffnungsbuch gibt hier noch die Folge 10.Lf4-Tc8 11.Tfe1-c5 12.dc5:-Dc5: 13.c4-Sbd7 14.a4-Te8 mit Ausgleich an. 10....-Dh5 11.Se5-De2: 12.Le2:-h6 13.Tb1-Td8 14.f3-Sbd7 15.Sd7:-Td7: 16.c4-Tad8 17.Le3-La6 18.Kf2-Se8 19.Ld3-Sd6 20.Tb4!-... Weiß steht aufgrund seines Raumvorteils und seines Läuferpaares natürlich etwas bequemer und stellt hiermit eine erste Drohung auf,... 20....-Sf5? ...die Schwarz einfach ignoriert! Pflicht war 20....-Lc8 mit nur leichtem Vorteil für Weiß. 21.Ta4-Lc8 22.Ta7:-... Computer spielen an dieser Stelle 22.Lf5:-ef5: 23.Ta7:-c5 24.Td7:-Td7: 25.c3-... und behaupten, dass die Stellung trotz der ungleichfarbigen Läufer gewonnen ist. Doch eben vor der Remistendenz dieser Endspiele fürchten sich wir Menschlein! 22....-Sd4: 23.Ld4:-Td4: 24.Tc7:-La6 25.Tb1-T4d6 26.Tb3!-... Um auch mit dem zweiten Turm über die a-Linie einzusteigen! 26...-Tc8 27.Tc8:+-Lc8: DIAGRAMM 28.c5!!-... Das ist der unerwartete Gewinnzug, da nun die Qualität verloren geht. 28....-bxc5 Erzwungen, da sonst immer 29.cb6:-... mit Gewinn erfolgt. 29.Tb8-Td8 30.La6-La6: 31.Td8:+-Kh7 32.c3-... Der Rest ist dank des Freibauers auf der a-Linie einfach, Schwarz spielt nur noch bis zur Zeitkontrolle. 32....-Kg6 33.Ta8-Lb7 34.Ta5-c4 35.Tc5-Ld5 36.a4-f5 37.a5-Kf6 38.a6-Ke5 39.a7-Kd6 40.Td5:+-... 1 - 0 Das war eine ganz tolle Leistung, vor der ich mangels Hut eben meine Mütze ziehe! [ZAPF]

 

SK Zirndorf 3 - Zabo-Eintracht 1 - 1½ :6½

Bericht 4. Wettkampf der  1. Mannschaft:
Die Erste in der Spur, aber kein Tag für "Zwillinge"
Wieder mit großem DWZ-Vorsprung (+220) starteten wir bei Zirndorf III und gewannen: 6,5:1,5.
Dies war vielleicht ein wenig hoch, der Sieg an sich ging nach meinem Erleben aber voll in Ordnung.
Den vollen Punkt fuhren ein:
Andreas Link: Andreas angelte sich eine nach einem Versehen eine Mehrfigur und griff dann den vereinsamten schwarzen Monarchen massiv an.
Mathias Baumann nach einer schön und aktiv gespielten Partie.
Peter Ziegler in einem Königsgambit mit einem damenlosen, aber für Weiß sehr aktiven Mittelspiel.
Christian Brenner zeigte in einer theoretisch interessanten, aber eben doch für ihn deutlich vorteilhaften Stellung Klasse, während
Gerhard Keller sich im lange Vorteil befand, dann zwar gegen hartnäckigen Widerstand ankämpfen musste, am Ende aber die Partie mittels eines zwischenzeitlichen Rückopfers für sich entschied.
Meine Wenigkeit hatte vermutlich ein wenig Glück, dass der gegnerische Angriff auf den frechen Figurengewinn zu nichts Greifbarem führte. Ich war mir jedenfalls ziemlich unsicher, aber wenn man nichts Tödliches erkennen kann, muss man bekanntlich zugreifen.
Außerdem gabs natürlich noch zwei Partien:
Der Name "Thomas" bedeutete ja ursprünglich "Zwilling" und obwohl unsere beiden Spieler mit diesem Vornamen natürlich keine sind, blieb es ihnen vorbehalten an der Aufstockung des gegnerischen Brettpunktekontos aktiv mitzuwirken.
Während Thomas Gebhard in einer analyse-würdigen Stellung nach dem feststehenden Mannschaftssieg remisierte, verlor Thomas Ahlich seine Partie, über deren Hergang ich mangels eigener Betrachtung nichts Inhaltliches berichten kann.
Fazit: Wir haben ein paar wirklich gute Partien gespielt und gewonnen, was will man mehr - zumindest wenn man kein "Zwilling" ist?
Paul Wittmann
(Aushilfsberichterstatter)

 

Zabo Eintracht 1 - Zabo Eintracht 2 - 6:2

„sei nicht stolz, sondern fürchte dich“

Dieses Wort des Apostels Paulus an die Christen in Rom fiel mir als erstes zur gestrigen Begegnung zwischen Zabo I und Zabo II ein.

Wie Paulus das brüderliche Ringen von Christen und Juden beleuchtet, und die Christen ermahnt nicht stolz zu sein,

so kann auch das Ringen zweier guter Mannschaften in der Kreisliga I durch dieses Bibelwort beschrieben werden:

Der Absteiger Zabo I  gegen eine Spitzenmannschaft der Liga der letzten Saison - Zabo II.


Zumindest meine Partie, wenn nicht auch manche andere dieses Wettkampfes war vom Stolz auf eine gute Partie und ein Überspielen eines guten Gegners gekennzeichnet.

Und es fehlte mir nur bei einem Zug die nötige Furcht vor dem a Bauern meines Gegners, den ich zu diesem Zeitpunkt glatt vergessen hatte.

Das Ergebnis war meine Niederlage.


Brett 1: 1:0 für  Steffen
0: 1

Am zweiten Brett gab aus einer sizilianisch geprägten Eröffnung ein langes Hängen und Würgen, das Paul erst lange nach Mitternacht gegen Hans gewann.
1:0

Am dritten Brett führte unorthodoxes Spiel von Thomas gegen Stephan trotz langer optischer Überlegenheit nur zum Remis.
0.5 : 0.5

Brett 4: die spannendste Partie des Wettkampfs zeigte ein hartes Hauen und Stechen, das Christian für sich entschied.
1: 0

Brett 5: Thomas war am Ende  lange unter Druck, hätte verlieren müssen, doch Steffen machte den entscheidenden Fehler.
1:0

Brett 6 Dietrich hatte sehr gut gespielt und trotzdem gegen Matthias verloren.
1:0

Brett 7: Der Routinier Peter setzt sich gegen Beni durch
1:0

Brett 8: Gerhard durfte schon früh ein glückliches Remis mit Holger vereinbaren.
0:5 : 0,5

Mein Fazit: Ein spannender und für die erste Mannschaft  glücklicher Kampf

Allen Mitspielern schreibe ich  Seid nicht stolz, fürchtet die Konter der nächsten Gegner, aber spielt weiter so gut!

Das gilt auch für die zweite Mannschaft. Wir wünschen ihr mehr Glück als gegen uns gegen unsere Konkurrenten.

AL

 

Noris Tarrasch 6 -Zabo Eintracht 1 - 2:6

Verdienter Sieg – Partien mit hohem Unterhaltungswert
Gegner ersatzgeschwächt, DZW-Differenz im Schnitt 224 zu unseren Gunsten, aber: „es ist halt Tarrasch“ so sahen die Vorzeichen aus.
Die eigene Zeitnot  (etwa ab Zug 17) ließ mir nicht allzu viel Muße zur Betrachtung der Geschehnisse.
Was meiner Ansicht nach passierte:
Die, gemäß DWZ, nominell engste Partie hatte Thomas Ahlich. Thomas konnte aber mit einem Freibauern am Damenflügel eine Figur gewinnen und schob die Sache sicher nach Hause. Soweit so gut - Bravo.
Christian Brenner und Peter Ziegler erreichten jeweils Vorteile (Bauer bzw. ein strukturell gutes Endspiel mit Läufer gegen Springer) und siegten nach längeren Kämpfen verdient, obwohl sich ihre Gegner nach Kräften wehrten. Sah jeweils gut gespielt aus Zaboraner Sicht aus.
Massiv quälen mußte sich dagegen unser Mathias Baumann gegen einen gut aufspielenden Gegner, bis er das Remis erreicht hatte.
Die ersten 3 Bretter hatte ich wenigstens einigermaßen im Blick, daher gedachte ich sie etwas genauer zu analysieren.
Doch bei Andreas Link an Brett 1 geht das leider nicht: Weite Strecken der Partie über sah die Stellung nach einem wilden Handgemenge aus, wobei praktisch dauernd Figuren, Qualitäten und nicht zuletzt die Könige wechselseitig im Visier waren oder direkt hingen. Nun: Andreas gewann, aber ich kann nicht sagen, wer wann und  wie lange besser stand, obwohl ich direkt daneben saß. Hinsichtlich einer werthaltigen Analyse erscheint  die Verwendung eines Silikonhirnes anempfohlen.
Ganz im Gegenteil zum Spiel auf meiner linken Seite, schien sich unser Zapf vorgenommen zu haben, seinen jugendlichen Gegner in einem günstigen Stellungstyp zu malträtieren. Es sah auch zunächst so aus, als würde der Plan aufgehen, aber der junge Mann zeigte Klasse und erreichte nach dem Übergang ins Endspiel das klar bessere (gewonnene?) Spiel. Dann jedoch verspeiste der junge Tarrasch-Recke einen nachrangigen Landmann auf a3 und Zapf sicherte sich genügend Aktivität, so dass er schließlich remisieren konnte. Am Ende der Ausgang wohl auch fair: Beide hatten zu Zeiten stellungstechnisch die Oberhand, konnten diese aber nicht ummünzen.
Zu meiner Partie: Der Gegner stand besser, weil ich einen Läufer erhalten wollte, statt ihn auf d6 zum Tausch anzubieten,  um „langfristig mehr Chancen zu behalten“. Dann verrechnete ich mich mehrfach und geriet folgerichtig in schlechterer Stellung in Zeitnot. Am Ende gelang mir dann eine Befreiungsaktion, auf die mein Gegner unglücklich tauschte und ins für ihn schlechtere, aber nicht sofort verlorene Endspiel abwickelte. In Letzterem beging er dann postwendend einen bösen Fehler und musste wegen Matt in der Brettmitte die Waffen strecken. Kurz: Ich hatte
Fehlt noch was? Eine Partie?
Also gut - zum Drama an Brett 8:
Unser Kellermeister hatte einen Mattangriff mit Turmopfer und sofortigem Knockout am Brett, vertauschte die Züge und gewann keinen König, sondern verlor einen Bauern. Dann kämpften jeweils Dame und Turm bei beiderseits geöffneten Königsstellungen. Sein Gegner hielt stark dagegen und als endlich ein Remis durch Dauerschach wahrscheinlich erschien, versuchte Gerhard diesem auszuweichen und … stellte seinen Turm ein. Klingt deutlich weniger nervenraubend, als es war: Erst sah ers nicht, dann hatte er kein Glück und dann kam Pech dazu. Abgesehen davon: Der junge Mann auf der anderen Seite des Brettes kann es auf den (karierten) Brettern, die die (Schach-)Welt bedeuten, weit bringen – auch das war zu sehen.
Zusammen ergab dies ein 6:2, welches danach in Zabo beim Ausklang noch fleißig besprochen und kommentiert wurde.
Damit beende ich den Bericht mit der Entschuldigung, dass ich von  unserem Hofberichterstatter zum Schreiben genötigt wurde und versichere den Gelangweilten, dass ich dies aus freien Stücken auch nicht wiederholen werde.
Man möge mir daher den mangelnden Unterhaltungswert verzeihen, ich tat mein Bestes – viel wars nicht.
Paul

 

Zabo-Eintracht I - SW Nürnberg Süd IV 7,0 : 1,0

"Aus dem Tagebuch eines gealterten Hausmannes..."
oder: Ein Grund mehr aufzusteigen!

"Samstag, 23.10.2010, 00:01 Uhr: Endlich hat dieses leidige ´Wassertrinken´ ein Ende, meine Partie ist beendet, der Wettkampf ist gewonnen, jetzt schnell ein ´Herrengedeck´ geordert und das Wochenende kann beginnen. - Samstag, 23.10.2010, 02:13 Uhr: Zu meiner großen Überraschung habe ich noch eine Mitfahrgelegenheit in heimatliche Gefilde bekommen. Zu meiner noch viel größeren Überraschung habe ich diese Möglichkeit sogar anstelle der Variante ´Versumpfen´ wahrgenommen und betrete in einem noch gediegen zu nennenden Zustand meine Wohnstätte. - Samstag, 23.10.2010, 03:03 Uhr: Irgendwann muss ich einmal ein Buch mit dem Titel ´Nachdurst und Völlegefühl´ schreiben, denn wie befürchtet wurde mein Weg in das Schlafzimmer durch einen längeren Aufenthalt im Esszimmer unterbrochen, da ich nach einer gründlichen Untersuchung des Kühlschrankes dem Angebot an ´Wurstsalat und Buttermilch´ einfach nicht widerstehen konnte. - 23.10.2010, 03:05 Uhr: Da ich an Wochentagen den ´Fünf-Uhr-Aufstehern´ angehöre wurde mein Weg in das Schlafzimmer nach 22 ´Wachstunden´ neuerlich unterbrochen, bereits im Wohnzimmer übt das dortige Sofa eine zu große Anziehungskraft auf mich aus und ich falle in einen traumlosen Schlaf. - Samstag, 23.10.2010, 06:33 Uhr: Meine geliebte Hauskatze ´Nana´, benannt nach einem Roman von Emile Zola, hat bereits vor einer gefühlten halben Stunde mit ihrer wirkungsvollsten ´Weckzeremonie´ begonnen, die aus einem Wechselspiel zwischen presslufthammerartigen Brummen und begeisterten ´Mit-einer-Kralle-in-der-Nase-des-zu-Weckenden-bohren´ besteht. Mein Widerstand ist gebrochen, ich verfluche das Vieh innerlich, doch natürlich gehorche ich und betätige mich als ´Dosenöffner´ und ´Kloreiniger´. Kaffee, Kaffee, Kaffee... - Samstag, 23.10.2010, 07:18 Uhr: Einige Zeit im Badezimmer verbracht, einer rituellen ´Sitzung´ mit meiner Tageszeitung folgte eine rituelle ´Duschung´ mit kaltem Wasser. Trotzdem ist das Ergebnis laut Aussage meines Spiegelbildes bestenfalls ´ausreichend´ - Samstag, 23.10.2010, 13.00 Uhr: Der Kachelofen ist gereinigt, die Wäsche gewaschen, das Mittagessen gekocht, der Großeinkauf erledigt und dieser Artikel geschrieben. Außerdem habe ich pädagogisch wertvolle Gespräche mit meinen beiden Kindern geführt und neuerlich die liebenden, doch ebenso mahnenden Worte meiner Ehefrau vernommen. Es ist Zeit aufzubrechen, der Club erwartet mich!" - Und dies Alles nur, weil wir nicht mehr am Sonntag spielen, sondern am Freitag. Bitte, oh Herr, erhöre das Flehen eines auf dem Zahnfleisch dahin kriechenden gealterten Hausmannes und lass dieser Mannschaft den Wiederaufstieg gelingen!

Wettkämpfe mit recht hohen DWZ-Differenzen verlaufen ziemlich häufig nach folgendem Muster: Nach zwei bis drei Spielstunden deutet noch überhaupt nichts auf irgendeine Überlegenheit des Favoriten hin, doch nach Ablauf der Spielzeit hat dieser dann deutlich gewonnen. Und genauso verlief auch unser Wettkampf gegen SW Nürnberg Süd IV, bei dem wir im Durchschnitt zirka 200 DWZ-Punkte mehr als unsere Gegner in die Waagschale legen konnten. So stand unsere komplette "Stamm-Sieben" nach der Eröffnugsphase überwiegend ausgeglichen, vereinzelt etwas bequemer. Doch speziell beim Übergang vom Mittel- ins Endspiel gelang es unseren "Kämpen" schließlich doch, ihren "Marktwert" auch auf das Brett zu bringen. So stellten sich zumindest mir die Spielverläufe in den Paarungen Werner Müller - PAUL WITTMANN (Brett 1, Bird-Eröffnung, 0 - 1 nach 35 Zügen), THOMAS GEBHARD - Harald Rost (Brett 2, Damenindisch im Anzug, 1 - 0 nach 39 Zügen), Dietrich Pahlen - CHRISTIAN BRENNER (Brett 3, Königsindisch, 0 - 1 nach 58 Zügen), Willibald Eisenmann - MATHIAS BAUMANN (Brett 5, Slawisches Damengambit, 0 - 1 nach 39 Zügen) sowie Adelbert Röckl - GERHARD KELLER (Brett 7, Königsindisch im Anzug, 0 - 1 nach 51 Zügen) dar. Kurioserweise endeten zwei Bretter, bei denen nach der Eröffnung in meinen Augen bereits deutliche Vorteile auf unsere Seite lagen mit Remis, nämlich THOMAS AHLICH - Horst Bertram (Brett 4, Damenindisch im Anzug, 0,5 - 0,5 nach 42 Zügen) und PETER ZIEGLER - Volker Elpelt (Brett 6, Damenfianchetto, 0,5 - 0,5 nach 31 Zügen). Eine phantastische Partie spielte dagegen unser "Edel-Reservist" HELMUT GOTTSMANN - Wolfgang Lutz (Brett 8, Sizilianisch, 1 - 0 nach 26 Zügen), indem er eine kleinere Eröffnugsungenauigkeit seines Kontrahenten gnadenlos ausnutzte und nachfolgend zu einem sehenswerten Mattfinale verdichtete, eine echte Glanzpartie! - Diese Eindrücke müssen vorerst genügen, denn in Kürze steht bei mir das CLUBSPIEL gegen WOLFSBURG auf dem Programm! Wahrscheinlich werde ich mich am Montag über "weitere schmutzige Details" verbreiten. [ZAPF]

Nach Durchsicht aller Partien muss ich im Nachhinein meine euphorische Beurteilung unserer eigenen Chancen vom Freitag etwas revidieren und bei den betroffenen (Gäste-)Spielern um Verständnis bitten. An den Brettern 1 - 3 scheint meine Einschätzung richtig gewesen zu sein. Laut "FRITZ" kamen die Unsrigen dort jeweils mit Bewertungen um die "+1.00" in Endspiele, die sie dann auch gewinnen konnten. An Brett 4 stand jedoch THOMAS AHLICH offenbar zu keinem Zeitpunkt wirklich besser und speziell die Schlußstellung hätte wohl eher sein Gegenüber Horst Bertram weiterspielen sollen. An Brett 5 hatte MATHIAS BAUMANN einige Zeit eine recht gedrückte Stellung zu verwalten, aus der er sich zwar vorteilhaft befreien konnte, doch die Endstellung scheint von seinem Gegner Willibald Eisenmann zumindest viel zu früh aufgegeben worden zu sein. An Brett 6 kam PETER ZIEGLER in einem Mittelspiel zu drei Mehrbauern und einer Bewertung um die "+4.50", ehe er die Stellung in Zeitnot zum Remis mißhandelte. Hier war sein Gegner Volker Elpelt wohl mit Fortuna im Bunde. Schließlich stand auch GERHARD KELLER bis vor seinem geglückten Konter fast die gesamte Partie über eher schlechter. Zwischendurch vergab sein Kontrahent Adelbert Röckl sogar eine klare Gewinnfortsetzung. Somit fiel unser Mannschaftserfolg unterm Strich wohl um Einiges zu hoch aus.

diagottsmann-lutzAbschließend möchte ich jedoch noch einmal auf unsere schönste "Einzelleistung" eingehen. Nach einem der Theorie wohlbekannten Eröffnungsfehler in der Sizilianischen Verteidigung hatte Wolfgang Lutz schon frühzeitig einen ganzen Turm geben müssen, wonach die Stellung natürlich verloren war. Trotzdem finde ich es sehenswert, wie HELMUT GOTTSMANN in der Diagrammstellung zur Linken zum Mattangriff bläst, ganz nach dem Motto: "Mit voller Hose ist gut stinken!" Denn Weiß am Zuge gewinnt mit 21. Td5:+(!!) - ed5: 22. Te1(!) - Diese beiden Züge galt es zu finden. 22. - Lf8 23. Sc5+ - Lc5: 24. Dc5: - Lb7 25. De7+ - Kc8 26. Dc7 Matt! Eine wunderbare Kombination zum wichtigen 1 - 0 für die Mannschaft. [ZAPF]