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2. Mannschaft 2014/2015

Saisonbericht der 2. Mannschaft

Abschlussbericht zur zweiten Mannschaft:

„Liebe 2. Mannschaft..."
So fingen viele E-Mails an, die ihr in den letzten Monaten von mir erhalten habt. Und weil ihr es ja so gewohnt seid, möchte ich auch diesen Abschlussbericht für die Internetseite mit diesen Worten beginnen. Es ist nun gut eine Woche her, dass wir den letzten Kampf bestritten haben und nachdem sich die Ereignisse der letzten Saison etwas gesetzt haben ist es an der Zeit für den finalen Bericht.

Letzten Sommer wurde ich gefragt ob ich die Mannschaftsführung der „Zweiten" übernehmen möchte. Begeistert war ich nicht gerade, denn die Mannschaft war in der vorherigen Spielzeit vorletzter der Kreisliga und nach allem was erzählt wurde war die mannschaftliche Geschlossenheit nur mäßig ausgeprägt, was sich unter anderem so äußern sollte, dass sich die Mannschaft nur sehr schwierig aufstellen bzw. zu den Spielterminen zusammentrommeln lassen würde. Da mir in der Sitzung der Mannschaftsführer fünf „Exclusiv-Ersatzspieler", die nur für die „Zweite" da sein sollten und sieben Stammspieler zugestanden wurden, dachte ich zunächst, dass es nicht so besonders schwer werden würde die Aufstellung regelmäßig voll zu bringen. Der Kader den sich die Mannschaftsführer für die „Zweite" ausgedacht hatten wurde in der Spielersitzung bestätigt und so träumten wir am jenem Abend schon vom Aufstieg, da die Aufstellung im Gegensatz zum Vorjahr doch um einiges stärker war.

Im ersten Spiel mussten wir gegen unsere dritte Mannschaft spielen, die auch in der K1 weilte, der aber nur marginale Chancen auf den Klassenerhalt eingeräumt wurden. Die Mannschaftsleistung stimmte, so dass ein überzeugender 6:2-Sieg auf dem Papier stand. Die Mannschaft musste aber schon zum ersten Spiel auf Ersatz zurückgreifen, was schon einmal einen Vorgeschmack auf die nicht gerade günstige Personalsituation in der „Zweiten" gab.

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Der zweite Kampf war wohl eines der Glanzlichter dieser Spielzeit. Die „ersten Sieben" waren am Start und so konnten wir den Zirndorfern eine starke Mannschaft entgegensetzen. Die Zirndorfer waren vor dem letzten Spieltag Tabellenführer, was unsere eigene spielerische Leistung unterstreicht. Zwar stand der Kampf zeitweise schon auf Verlust, aber die Mannschaft kämpfte verbissen. Zum Matchwinner wurde an diesem Abend Hans-Ludwig Hestermann, der nebenstehendes Tot-Remis-Endspiel so lange „knetete" bis daraus ein wundersamer ganzer Punkt wurde. Nach diesem nervenzerfetzenden Kampf, konnten wir jedenfalls noch immer vom Aufstieg träumen.

Doch die Träume wurden schon im nächsten Kampf beendet: Eigentlich waren wir gar nicht so schlecht aufgestellt, aber an diesem dritten Spieltag ging alles nur erdenkliche schief. Gewinnpartien wurden verspielt, ein Remisangebot abgelehnt und so kam es dass wir gegen die krassen Außenseiter (und späteren Absteiger) von Schwabach 3 die Segel streichen mussten und ziemlich bedröppelt die Heimreise antraten. Eine Ausrutscher hatten wir uns also geleistet. Wollten wir in die B2 so mussten wir im nächsten Spiel wieder gewinnen.

Doch wie so häufig in dieser Spielzeit plagten uns am vierten Spieltag wieder die altbekannten Personalsorgen. Nicht in der besten Formation angetreten, besuchten uns die kampfstarken 11er, die uns mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung eine zweite Niederlage zufügten. Nun war klar dass es mit einem Aufstieg nichts werden würde. Doch die Saison war noch lange nicht zu Ende, denn noch nicht einmal die Hälfte der Kämpfe war absolviert.

Der nächste Spieltag führte uns nach Postbauer-Heng. Unsere Gegner schafften in den gesamten neun Spielen gerade einmal ein Unentschieden. Auf dem Papier war das also eine klare Sache. Zum zweiten mal traten unsere ersten sieben Bretter geschlossen an, weshalb wir auch klar gewinnen konnten, so wie wir das immer taten, wenn alle Stammspieler an Bord waren.

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Auch beim nächsten Kampf waren die ersten sieben Bretter vollzählig. Wer bisher aufmerksam gelesen hat, weiß nun schon wie der Kampf ausgegangen ist. Erwähnenswert ist hier die Partie von Gerhard Nickl. Nach 25. ... bxa4 26. Sd4 Sb5 27. f5 steht Gerhard klar auf Verlust (-4.8 Bauerneinheiten laut Fritz). Doch man ahnt es: Gerhard zaubert aus dem Nichts einen Angriff herbei 27. ... Bxd4+ 28. Rxd4 Nxd4 29. Bf6 Ne6 30. Qh6 a3 31. Rf4 Qa7+ 32. Kh2 Qe3 33. dxe6 und sein Gegner reichte ihm die Hand. Das war einer dieser Momente die man in solchen Saisonberichten gerne als „Highlight" bezeichnet.

 

stellung2015 3Einen Kampf später geht es gegen Nürnberg Süd 5, den späteren Aufsteiger. Kurz vor dem Match verfügten wir noch über die beste Aufstellung der ganzen Saison, doch Absagen vermiesen uns den Optimismus. Zwischenzeitlich gab es das Gefühl, dass wir die wohl beste Mannschaft der Liga besiegen werden, doch dann kehren die altbekannten Personalprobleme zurück. Ersatzgeschwächt

treten wir an und zu Beginn läuft es ganz gut. Zwei schnelle Siege und zwei schnelle Remisen lassen Hoffnung aufkeimen. Ein weiteres Unentschieden und noch drei laufende, gut stehende Partien geben Anlass zur Hoffnung, dass wir den Sack bald zugemacht haben werden. Doch es kommt anders: Alle drei noch verbleibenden Partien gehen verloren. Besonders tragisch ist Natalias Partie. In der Diagrammstellung ist ihre Bedenkzeit schon recht knapp. Sie findet aber den Gewinnzug e6+ um dann in der Zeitnot die Partie einzustellen. Statt nach Zirndorf die zweite Spitzenmannschaft zu besiegen handeln wir uns die dritte Niederlage ein.

Mit Neumarkt, dem Tabellenführer, bekommen wir es im nächsten Kampf mit der dritten Spitzenmannschaft der Liga zu tun. Und wiederum hat die Mannschaft mit Absagen zu kämpfen, so dass schon wieder Übles zu befürchten war. Doch es kam anders: Glückliche Partien und Ersatzspieler die toll einschlagen bescheren uns den knappen aber verdienten Sieg gegen den Tabellenführer, den wir damit entthronen. Dabei ist die Leistung von Steffen Winterfeld hervorzuheben. Mehrmals steht seine Partie deutlich auf Verlust und mehrmals verteidigt er sich zäh und stoisch bis sein siegesgewisser Gegner am Ende in ein Remis einwilligen muss. Wieder hat Zabo 2 ein Ausrufezeichen gesetzt!

Über die letzte Runde möchte ich am liebsten dem Mantel des Schweigens breiten, aber zu einem vollständigen Saisonbericht gehört es auch vom Desaster zu erzählen. Eigentlich kann ich das Wort „Absage“ und „Personalmangel“ schon nicht mehr hören, aber leider hatten wir wieder Probleme mit genau diesen. Da die dritte Mannschaft noch theoretische Aufstiegschancen hatte, haben wir darauf verzichtet Spieler von dort anzufordern und sind nur zu fünft (!) angetreten. Das Desaster blieb natürlich nicht aus und wir verloren. Wie ein Team in der letzten Runde auftreten kann hat uns die dritte Mannschaft vorgemacht: Obwohl unsere dritte schon sicher in die K2 abgestiegen war, fuhren sie in voller Besetzung nach Postbauer-Heng. Sie legten sich im bedeutungslosen Kampf gegen den ebenfalls abgestiegenen Gegner nochmals voll ins Zeug. Keiner gab vorzeitig Remis, jeder kämpfte. Die „Dritte“ gewann mit 7½ : ½, was keine andere Mannschaft dieser Liga in dieser Höhe vermochte. So einen Teamgeist hätte ich mir auch für die „Zweite“ gewünscht!

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Fazit: In der Tabelle ist leicht ersichtlich, dass wir gegen alle drei vor uns platzierten Mannschaften sehr gut abgeschnitten haben. Deshalb war es nicht utopisch vom Aufstieg zu sprechen und diesen als Saisonziel zu benennen. Gestolpert sind wir nicht über unser Unvermögen, sondern über die vielen Löcher in der unten stehenden Einsatzstatistik, die eher einem Schweizer Käse als einem soliden Block gleicht. In der Mannschaft steckt Potential und so sollten wir auch in der nächsten Spielzeit versuchen den Aufstieg in die B2 anzuvisieren.

Euer Thomas

 

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